Kronen Zeitung: Schnelle Hilfe rettet Arbeitsplätze (Auszug)

(…) Schauplatzwechsel: Maturant Maxl Werner aus Vorarlberg hatte seinen Moment des Furors früher. Bundesschulsprecherin Jennifer Uzodike besteht auf der Abhaltung der Matura. „Wir wollen nicht der Jahrgang sein, dem vorgehalten wird, die Matura geschenkt bekommen zu haben.“

„Leistung haben wir über zwölf Jahre gebracht, bewiesen, dass wir Themenbereiche beherrschen. Ob wir da in der aktuellen Situation eine Prüfung dranhängen, ist Powidl“, entrüstet sich Werner via Twitter.
Ich verstehe seinen Ärger. Die heurige Maturanten-Generation wird es ab Herbst außerordentlich schwer haben. Ein Land in wirtschaftlicher Rezession, im bildungspolitischen und gesellschaftlichen Krisenmodus ist kein Startvorteil. Und der vermutlich etwas realitätsfernen Bundesschulsprecherin sei gesagt: Niemand wird in einigen Jahren danach fragen, wie die Matura zustande kam.
Im Gegenteil. Ich selbst betreute an der Universität Mozarteum zwei Maturanten im sogenannten Pre-College. Ich kenne niemanden, der in den vergangenen Monaten härter gearbeitet hat. Also gebt den jungen Leuten ihre Matura und entlasst sie ins Leben.
Was wir in Wirtschaft, Bildung und im Feld der Kunst und Kultur brauchen, sind Entscheidungen, die Planungssicherheit geben. Eine Voraussicht, wie es weitergeht, darf man nach Ostern erwarten. Schnelle Hilfe rettet Arbeitsplätze und Existenzen. Transparente Informationen und Planungssicherheit ebenso.

 

Diese Kolumne erschien zuerst am 29.03.2020 in der Kronen Zeitung. Sie wurde von Martin Grubinger geschrieben und ist weiterhin abrufbar.

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