Schülerparlament: Schüler übten sich in der Rolle von Parlamentariern

Bregenz Wenn auf jenen Stuhlreihen im Landhaus, wo normalerweise die Landtagsabgeordneten Platz nehmen, viele junge Menschen sitzen, weiß man, dass im Bregenzer Landhaus irgendetwas anders sein muss. An solch einem Tag findet nämlich das Schülerparlament (SIP), die demokratische Vertretung für 50.000 Schüler, statt.

70 Delegierte nehmen sich für diesen Anlass zwei Tage pro Jahr Zeit. Sie bringen Anträge ein, diskutieren ausführlich über die Inhalte und stimmen nach Ende der Debatte, welche von großem Respekt füreinander geprägt ist, ab.

 

26 Anträge auf der Tagesordnung

Ganze 26 Anträge hat man sich bei der Landesschülervertretung Vorarlbergs für den Tag vorgenommen, sie wurden im Vorfeld von den Schulsprechern eingebracht. Und sie sind breit gefächert. Egal ob eine Reform der Disziplinarverfahren, die „Fridays for Future“-Demos oder bessere Maßnahmen gegen Mobbing und Rassismus an Schulen: Im SIP finden zahlreiche Themen und Wünsche Platz. Überraschend wenig
Anspielungen hingegen wurden auf die aktuelle Situation in Österreichs Innenpolitik gemacht. Und wer glaubt, dass die Anträge nach der Sitzung in den Akten des Landtags verschwinden, liegt falsch. Das SIP ist nämlich gesetzlich verankert.

 

Zeit für demokratische Vorgänge

Jedes Anliegen, dem 50 Prozent der Anwesenden zustimmen, wird an die Bildungsdirektion weitergeleitet, wo es wieder in Zusammenarbeit mit den Schülervertreten behandelt wird. Ob es zur gesetzlichen Umsetzung kommt, ist aber dennoch unsicher. Dessen ist sich auch Vorarlbergs Schullandesrätin Barbara Schöbi-Fink (VP) bewusst, wie sie bei der Eröffnung vor den Schülern erklärte: „Demokratische Vorgänge brauchen Zeit und sie verlangen Geduld“.

Darüber hinaus wünschte Schöbi-Fink gemeinsam mit Landtagspräsident Harald Sondergger (VP) dem Plenum aus jungen Menschen „eine spannende Diskussion und einen konstruktiven Sitzungsverlauf“. Und diesem Wunsch versuchten die Schüler auf jeden Fall zu entsprechen.

 

Dieser Text erschien zuerst am 24.05.2019 in den Vorarlberger Nachrichten.

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