Weltgymnaestrada: Anmutiger Auftritt in Stöckelschuhen

Dornbirn Die prächtigen Vorstellungen der vergangenen Tage haben dem Hauptereignis ein bisschen die Spannung genommen, was aber auch nicht verwundert, weil es erst drei Tage verspätet über die Bühne gehen konnte. Trotzdem hatte sich die wetterbedingte Verschiebung der Gymnaestrada-Eröffnung gelohnt, denn am gestrigen Mittwochnachmittag trübte nichts, auch kein Wölkchen das Ereignis. Obwohl mitten unter der Woche, war das Stadion auf der Birkenwiese bis auf den letzten Platz mit Zuschauern gefüllt und mit Athleten sowieso.

 

Fahnen und Fähnchen

Mehr als eine Stunde dauerte allein der Einmarsch der verschiedenen Delegationen. Ein schier endlos scheinender Strom an fröhlichen Menschen marschierte mit Fahnen und Fähnchen über den grünen Rasen zu ihren Plätzen auf den Zusatztribünen. Dort sorgten die über 18.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ein bun­tes Bild unter strahlend blauem Himmel. Zwölf der insgesamt 65 ver­tretenen Nationen sind zum ersten Mal bei der Gymnaestrada dabei. Beeindruckend der Aufmarsch der Schweizer, die mit 3042 Athleten die größte Gruppe stellten. Auffällig der Einmarsch der Thailänder. Da stachen nicht nur die prunkvollen Kostüme hervor, sondern auch die Stöckelschuhe, in denen einige der jungen Frauen ihren Auftritt absolvierten, und das mit bemerkenswerter Anmut und Grazie. OK-Präsidentin Marie-Louise Hinterauer blieb es vorbehalten, mit dem offiziellen Teil des Programms zu beginnen. Sie betonte noch einmal, wie schwierig die Entscheidung zur Verschiebung gewesen sei und dankte allen für das Verständnis. Es sei großartig, die Weltgymnaestrada ein zweites Mal in Vorarlberg ausrichten zu dürfen. „Die Welt braucht Emotionen. Die Gymnaestrada bietet sie“, sagte Hinterauer. Morinari Watanabe, Präsident des Internationalen Turnerbundes, meinte mit einem vielsagenden Blick auf das Wetter: „Hallo Sonne, willkommen zur Weltgymnaestrada.“ Landeshauptmann Markus Wallner zeigte sich stolz, die Weltgymnaestrada im Land zu haben und sie eröffnen zu dürfen. „Welch‘ ein fantastischer Event. Genießen Sie die Vorstellungen!“, rief er dem Publikum zu, das anschließend noch in den Genuss einer tollen Show kam, welche mit dem Hissen der Fahnen des internationalen Turnverbandes, der Gymnaestrada an sich und der Republik Österreich und dem Singen der Bundeshymne eingeläutet wurde.

 

Beeindruckende Choreographien

Nach dem offiziellen Teil blühte die ganze Veranstaltung erst so richtig auf, weil dann die von Britta Hafner und Kerstin Beiter erstellte und durch 1738 Personen aus 30 Turn- und Tanz-Vereinen aus dem Ländle, Rest-Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein aufgeführte Choreographie die Tausenden Zuschauerinnen und Zuschauer verzauberte.

Den Start markierten Turner aus dem ganzen Land, die sich in Outfits von Bauarbeitern und Malern schmissen und  darstellten, mit welchem Eifer Vorarlberg arbeitete, um den Athleten aus aller Welt tolle Nationendörfer bieten zu können. Es folgten weitere Aufführungen von verschiedensten Gruppen, darunter auch vom Turn-Landeskader und von einer großen Gruppe von Kindern, die die Naturverbundenheit im Lande darstellten. Es gab einen Tanz in Lederhosen und Dirndln und zum Abschluss performten alle auf dem Feld und den Tribünen nochmals die offizielle Choreografie zum Song der Gymnaestrada 2019, zu „Rainbow in the Sky“, welcher auf der Bühne in der Mitte des Rasens gesungen und gespielt wurde.

 

Dieser Text erschien zuerst am 11.07.2019 in den Vorarlberger Nachrichten.

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