Fußballerin Annalena Wucher (22) spielt für die Violetten und praktiziert bei den Young Violets.
Wien, Lustenau Wenn am Freitagabend (20.25 Uhr) das Zweitliga-Heimspiel der Young Violets Austria Wien gegen die Lustenauer Austria angepfiffen wird, hofft eine Vorarlbergerin wohl nicht auf einen Sieg der Grün-Weißen. Die 22-jährige Annalena Wucher steht nämlich nicht nur für den FK Austria Wien in der Bundesliga auf dem Platz, sondern absolviert im Moment auch ein Praktikum in der sportwissenschaftlichen Abteilung des Vereins. Dort ist sie verantwortlich für die Young Violets, im Speziellen für deren Leistungsdiagnostik.
Studium der Sportwissenschaft
An der Universität Wien absolviert die Hörbranzerin die Lehramtsstudiengänge in Sport und Spanisch, weiters befindet sie sich im sechsten Semester des Bachelorstudiums der Sportwissenschaften. Im Rahmen dessen ist ein fachbezogenes Praktikum Pflicht: „Die Stelle bei der Austria hat sich einfach angeboten, weil ich dort Fußball spiele“, erzählt Wucher im Gespräch mit den VN. Leiter der Abteilung ist Christian Puchinger, der der 22-Jährigen von den Leistungstests mit der Frauenmannschaft bekannt war. Auch er freut sich über den Teamzuwachs, wie er vor wenigen Wochen auf der Internetpräsenz der Austria bekräftigte: „Annalena fügt sich super ein, ist sehr motiviert. So ist nicht nur ihr, sondern auch uns sehr geholfen.“
Breites Leistungsspektrum
„In meiner Arbeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit den einzelnen Spielern“, erklärt die Hörbranzerin ihre tägliche Arbeit. Es gehe vor allem darum, die Vielzahl an Daten bestmöglichst auszuwerten: „Wir haben GPS-Daten, Tracking-Systeme, messen die Intensität und die Belastung in den Trainings.“ Auch wenn sie vor allem bei der Zweitliga-Mannschaft eingesetzt werde, habe sie zum Beispiel auch schon in der Akademie mit dem jüngsten Nachwuchs gearbeitet: „Ich bekomme hier viele verschiedene Einblicke.“
Ihren persönlichen Fokus habe sie bewusst auf diese Themenbereiche gelegt, obwohl die Sportwissenschaften natürlich viel mehr abdecken würden: „Ich hätte zum Beispiel auch in die Gegneranalyse gehen können.“ Das Interesse sei aber mehr in der individuellen Diagnostik gelegen: „Auch das Aufwärmen und die Mobilisierung fallen in unseren Aufgabenbereich. Wir kümmern uns um individuelle Geschichten, wenn Spieler zum Beispiel nach einer längeren Verletzung zurückkehren und noch nicht ganz fit sind.“
So könne sie gar nicht so viel zur individuellen Vorbereitung der Mannschaft auf Lustenau sagen, denn „die Videoanalyse wird von den anderen Trainern vorbereitet, da arbeiten alle sehr professionell an jedem Knackpunkt.“ Auch wenn es Annalena Wucher aufgrund des Studiums, der eigenen Karriere in der Bundesliga und der langen Auswärtsfahrten kaum selbst ins Stadion schafft, wird sie den jungen Veilchen sicher die Daumen drücken.
Dieser Text erschien zuerst am 18.11.2021 in den Vorarlberger Nachrichten und ist weiterhin hier abrufbar.