Covid-Präventionskonzept im Fußball: Ein Plan für alle Fälle

Schwarzach „Alles in allem, denke ich, sollten die geforderten Maßnahmen für den größten Teil von Vorarlbergs Vereinen umsetzbar sein“, bilanzierte Andreas Kopf, Sportdirektor des Vorarlberger Fußballverbandes, nachdem der Österreichische Fußballbund ein Muster-Präventionskonzept für alle Amateurvereine des Landes vorlegte. Dieses sieht, neben einer stufenweisen Erhöhung der zugelassenen Zuschauer, vor allem eine genaue Steuerung der Besucherströme vor.

Für Kopf ist das vorliegende Papier „die einzige Möglichkeit, wie wir zu einem Meisterschaftsbetrieb kommen können.“ Und auch wenn es sehr aufwendig sei, sei es „in jedem Falle“ notwendig. Zum einen, um die rechtlichen Grundlagen des Gesundheitsministeriums einhalten zu können und zum anderen, um die Ansteckungsgefahr im Verein so gering wie möglich zu halten.

Diese habe der VfB Hohenems bereits bei einem Testspiel versucht, dort sei alles – dank Platzkärtchen, einer aufgelegten Kontaktliste und Bodenmarkierungen – glatt gelaufen.

Potentielle Schwierigkeiten

Einräumen muss Kopf jedoch, dass die Umsetzung vor allem für einen Verein mit durchgehend hohen Zuschauerzahlen schwierig werden könnte, denn „man muss den Zuschauern gekennzeichnete Sitzplätze zur Verfügung stellen. Bei Vereinen, die zum Beispiel über keine Tribüne verfügen, wird man sich da mit anderen Mitteln weiterhelfen müssen.“

Dessen ist sich auch Herbert Lenz, Präsident des DSV, bewusst: „Bisher kamen wir mit Stehplätzen und Bänken rund um den Platz gut aus, nun werden wir das wahrscheinlich anders angehen müssen.“ Hierfür könnten sich die Eliteliga-Meister der vergangenen Saison auch das Aufstellen einer temporären Tribüne vorstellen.

Offene Fragen

Für Bernd Breuss, Vorstand von Rot-Weiß Rankweil, sind trotz des ausführlichen Konzeptes noch immer nicht alle Fragen, vor allem jene rechtlicher Natur, geklärt: „Die Maßnahmen sehen unter anderem einen Covid19-Beauftragten vor. Haftung müsse dieser zwar keine übernehmen, aber genaue Aufgaben und Pflichten konnte man mir noch nicht rechtsverbindlich nennen.“

Und tatsächlich ist vonseiten der behördlichen Verwaltung noch nicht alles in trockenen Tüchern, wie Rainer Honsig, Verantwortlicher bei der Bezirkshauptmannschaft, Bregenz weiß: „Aus meiner Sicht könnte man zum Beispiel die Überlegung anregen, Bewilligungen über die erhöhte Zuschaueranzahl für ein Stadion und nicht pro Partie zu erteilen. Das muss jedoch noch endgültig geklärt werden.“

 

Dieser Text erschien zuerst am 14.07.2020 in den Vorarlberger Nachrichten.

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