Bundesliga: Zufriedenheit über Nullnummer

Wolfsberg Ein Spiel, zwei Gesichter. So kann man die Partie des SCR Altach beim Wolfsberger AC wahrscheinlich am besten zusammenfassen. Während in der ersten Halbzeit die Gäste aus dem Ländle ein „leichtes Übergewicht“ – wie es Trainer Werner Grabherr nach dem Spiel treffend beschrieb – hatten, wurde das Heimteam in den zweiten 45 Minuten aktiver und gefährlicher, was die Altacher dazu veranlasste, teilweise mit zehn Mann gegen den Ball zu verteidigen.

„Ich habe mich zwischen meinen Kollegen in der Abwehr eigentlich total sicher und gut gefühlt“ – So bewertete Altachs Kapitän Philipp Netzer diese Phase, in welcher der WAC extrem drückend agierte.

 

Immer wieder diese Standards

Ganz ohne etwas zu kritisieren, kam aber auch der Kapitän nicht aus. Vor allem die Aktionen der Gegner, welche sich aus ruhenden Bällen ergeben haben, bereiteten dem 33-jährigen Kopfzerbrechen: „Von den Standards haben wir gewusst, dass sie da stark sind – davon ist sicher die größte Gefahr ausgegangen. Wir müssen hier einfach sicherer verteidigen und dürfen nicht mehr so viele Eckbälle und Freistöße verursachen.“ Und auch das Umschaltspiel seines Teams sprach er an: „Wir müssen schauen, dass wir die wenigen Umschaltsituationen, die wir haben, konsequent nutzen. Dann ist es auch kein Problem wenn wir tief und kompakt stehen“. Und das sagte er, obwohl die erste große Chance der Gäste aus einer ebensolchen Situation entstand: Manfred Fischer, welcher zuvor den Ball von Neuzugang Mergim Berisha bekommen hatte, versuchte Christian Gebauer vor dem Tor anzuspielen, dieser rutschte aber knapp am Spielgerät vorbei, sodass die Chance auf den möglichen Führungstreffer gegen die Kärntner ausgelassen wurde. (34.)

 

Strittige Entscheidung

Zu lautstarken Diskussionen mit dem Schiedsrichterteam rund um Alexander Harkam kam es kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit, als Mergim Berisha von Michael Sollbauer zu Fall gebracht wurde. Der Unparteiische entschied hier, entgegen den heftigen Forderungen der Altacher, „nur“ auf eine gelbe Karte, da Michael Novak als letzter Mann noch in den Zweikampf hätte eingreifen können. Viele Worte des Lobes hatte Trainer Grabherr für Neuzugang Mergim Berisha, der aus Salzburg nach Altach verliehen wurde, übrig: „Ein sehr bemühter und sehr fleißiger Spieler – Er hat immer wieder mit Laufwegen das Spiel gut festgemacht und konnte auch die eine oder andere Chance vorfinden.“

 

Es wird immer knapper

Jetzt kommt die Admira, der direkte Tabellennachbar, nach Altach. Grabherr bleibt motiviert: „Wir schauen nicht auf die Tabelle. Wir arbeiten Woche für Woche gut am Trainingsplatz und wir behalten den Fokus.“ Und das, obwohl er den Altachern für einen Teil der Woche fehlen wird. Er reiste direkt nach dem Spiel zum, von Montag bis Mittwoch stattfindenden, UEFA-Pro-Lizenz-Kurs. Da werden er und Christian Ilzer sich wieder treffen und vielleicht weiter über das Spiel philosophieren.

 

Dieser Text erschien zuerst am 25.02.2019 in den Vorarlberger Nachrichten.

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