Spieler und Fans in Altach genossen die Stimmung. Im Fanblock gingen Sitze in Brüche.
Altach In den vergangenen Monaten bot sich den wenigen Menschen, die das Altacher Schnabelholz zu Bundesliga-Heimspielen betreten durften, eine trostlose Atmosphäre. Die Vereinsfunktionäre sowie einige Sponsoren und Journalisten fanden hierbei nur geschlossene Kioske und leere Tribünen vor. Ebenso fehlte die gewohnte Atmosphäre und oftmals die Möglichkeit, sich mit Fans und Kollegen über die Vorgänge auf dem Platz zu unterhalten.
Dies änderte sich jetzt mit dem Start der neuen Saison. Aufgrund der neuen Rechtslage nämlich dürfen bei Outdoor-Veranstaltungen mit zugewiesenen Sitzplätzen nun wieder 3000 Fans empfangen werden – natürlich nur unter der Prämisse, bei der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft ein penibelst erstelltes Sicherheitskonzept vorzulegen und genehmigen zu lassen.
Genau geregelte Einzelheiten
All das wurde auch beim Cashpoint SCR Altach vollzogen und das eingereichte Konzept genehmigt, wonach 3000 Fans behördlich für die Cashpoint-Arena zugelassen waren. Diese Zahl verringerte sich für das Heimspiel am Samstag aufgrund einer verspäteten Sitz-Lieferung noch einmal auf 2600. Teil des Gesamtplans war auch die Fixierung gewisser Verhaltensregeln für die anwesenden Besucher: Neben der allgemeinen Maskenpflicht – abgesehen vom Verweilen am eigenen Sitzplatz – mussten beim Kartenkauf Kontaktdaten angegeben und im gesamten Gelände der Sicherheitsabstand eingehalten werden.
Letzteres wurde vor allem durch die Platzierung der Sitze gewährleistet. So durfte nur jeder zweite Platz besetzt – es entstand eine Art „Schachbrettmuster“ – und auch nicht plötzlich eine selbstständige Umwandlung zum Stehplatz vollzogen werden. Dies wurde über das gesamte Spiel fast vom ganzen Stadion beherzigt, nur beim Treffer zum 1:0 durch Daniel Nussbaumer hielt es viele Fans der Vorarlberger nicht mehr auf ihren Sitzen. Außerdem war es der Fanclub auf der Südtribüne, der sich über das Stehplatzverbot hinwegsetzte. Weil zudem – laut Auskunft des SCR Altach – die Sitzplätze als „Steher“ benutzt wurden, gingen einige der neu montierten Sitze angesichts der ungewohnten Gewichtslast in Brüche. Seitens des Klubs wurde diesbezüglich eine Aussprache mit den Fanclubs anberaumt.
Freude auf den Tribünen
Doch wie sehen nun die Besucher die Maßnahmen rund um ihren heiß herbeigesehnten Stadionbesuch? Werner Lassnig zum Beispiel, der es sich im Familienblock auf der Osttribüne gemütlich gemacht hatte, freute sich primär über die Rückkehr der Fans in die Bundesliga: „Für mich fühlt es sich sehr gut an, endlich wieder im Stadion sitzen zu dürfen.“ Und für Stefan Salzmann waren die jeweiligen Maßnahmen „nicht wirklich störend“, da man sich an die Maske und das ständige Abstandhalten „mittlerweile schon gewöhnt“ habe.
So freuen sich alle bereits auf ihren nächsten Ausflug ins Schnabelholz. Bei gleichbleibender Rechtslage und weiter grüner „Corona-Ampel“ ist es für 3000 Besucher am 26. September im Westderby gegen Tirol wieder soweit.
Dieser Text erschien zuerst am 15.09.2020 in den Vorarlberger Nachrichten, wurde von mir geschrieben und ist weiterhin hier abrufbar.