Bundesliga, Altach: Traum-Einstand bei Comeback von Canadi

Altach Es war der 11. November 2016, als der damalige Altach-Trainer Damir Canadi abgeworben wurde und zu Rapid Wien wechselte. Seither sind knappe viereinhalb Jahre vergangen, nach weiteren Stationen in Nürnberg und Athen führte ihn sein Weg nun zurück ins Rheindorf. Und so bestritt der Nachfolger von Alex Pastoor gestern, Sonntag, das erste Spiel seiner zweiten Amtszeit auf Altachs Trainerbank beim Wolfsberger AC. Nach nur vier Trainingseinheiten, wie er nach Spielende den „Vorarlberger Nachrichten“ erzählt: „Es ging alles ganz schnell, ich habe versucht, die Mannschaft zu organisieren und ihr Selbstvertrauen mizugeben.“ Dies scheint geklappt zu haben, gegen den WAC holte Altach den ersten Sieg seit vier Spielen: „Diese drei Punkte tun uns gut.“

Eine erste Veränderung unter dem neuen Übungsleiter war schon vor dem Spiel zu erkennen: Der 50-Jährige rotierte im Vergleich zum 1:5 bei der Wiener Austria kräftig durch und bot gleich fünf neue Spieler auf. Unter anderem standen Nosa Edokpolor und Manuel Thurnwald in der Defensive, nachdem Emir Karic gesperrt fehlte und Oum Gouet den Flügel im Mittelfeld übernahm.

 

Schnelles Umschaltspiel als Rezept

Ebenfalls zu erkennen war die taktische Ausrichtung der Gäste von Beginn an: Tief zu stehen und jeden sich ergebenden Umschaltmoment auszunutzen, war das Ziel. Ersteres sollte über die gesamten 90 Minuten sehr gut gelingen, das befand auch der Cheftrainer: „Wir haben dieses Spiel über unsere Defensive gewonnen, im Abwehrverhalten waren wir sehr diszipliniert, Räume haben wir gut geschlossen.“

Auf der anderen Seite waren gleichzeitig aber nicht allzu viele offensive Glanztaten zu verzeichnen – auch bedingt durch die spielerische Stärke der Lavanttaler. Dass dies so sein wird, sei Canadi bereits vor dem Spiel klar gewesen: „Es war uns bewusst, dass die Wolfsberger mehr Spielanteile haben werden. Wir haben unsere Kräfte nämlich vor allem in die defensive Stabilität gesetzt.“

Altachs einziger Schuss aufs Tor war in der ersten Halbzeit eine Möglichkeit von Manfred Fischer (13.), zuvor kam er nach einer Hereingabe knapp nicht zum Ball (6.). Außerdem fand Manuel Thurnwalds aussichtsreicher Freistoß nicht den Weg in den Kasten von Wolfsbergs Alexander Kofler (9.).

Umso öfter fand der WAC auf der anderen Seite aber den Weg durch Altachs Defensive. SCRA-Torhüter Martin Kobras war bei Möglichkeiten von Dejan Joveljic (17.) und Thorsten Röcher, der eine Hereingabe perfekt verwerten konnte und sicherlich die beste Möglichkeit der ersten Hälfte hatte (44.), aber ohne Probleme.

 

Überraschendes Tor ins Glück

Ähnlich verlief das Spiel nach Wiederanpfiff, daran änderte auch die Einwechslung des Thüringer Mittelfeldspielers Michael Liendl auf Seiten des WAC nichts. Die beiden Offensivabteilungen waren zu größten Teilen zu einfallslos, vor allem beim Herausspielen von Möglichkeiten.

Eine Ausnahme hiervon stellte dann aber die Situation in der 57. Spielminute dar. Ein Ballgewinn im Mittelfeld landete über Fischer und Edokpolor bei Emanuel Schreiner. Marco Meilinger kam da schon im perfekten Moment in den Strafraum gelaufen, konnte die Hereingabe von Schreiner verwerten und praktisch aus dem Nichts zum 1:0 für Altach einschießen.

Der erste Meilinger-Torerfolg seit dem 20. April 2019 – damals hatte der Salzburger gegen Rapid Wien getroffen – bedeutete gleichzeitig auch den Siegtreffer für die Rheindörfler. Canadi beglückwünschte seine Mannschaft zu diesem Treffer: „Ich finde, wir haben diese Situation zum 1:0 super zu Ende gebracht, dieses Tor war herrlich herausgespielt.“

Dank dieses Überraschungserfolgs können die Rheindörfler die „Rote Laterne“ in der Tabelle abgeben – sie liegen mit zwei Punkten Vorsprung auf die Admira auf Rang elf. Das Restprogramm im Grunddurchgang wird aber nur bedingt einfacher – in den kommenden drei Spielen trifft die Canadi-Elf auf den LASK (Tabellendritter, 0:3 im Hinspiel), St. Pölten (9., 0:4) und die SV Ried (10., 4:1). Spannung ist durch die Punkteteilung nach 22 Spielen weiter garantiert.

 

Dieser Text erschien zuerst am 01.03.2021 in den Vorarlberger Nachrichten und ist weiterhin hier abrufbar.

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